Keine Bühne für Antisemiten

Protest gegen Konzert von Roger Waters in der Festhalle

Am Sonntag tritt Roger Waters in der Frankfurter Festhalle auf. Der Pink-Floyd-Mitbegründer, der seine Konzerte immer wieder für die Verbreitung von Hass gegen Israel mit antisemitischen und holocaustrelativierenden Motiven nutzt, darf in Frankfurt auftreten. „Das Verwaltungsgericht hat sich auf die Kunstfreiheit berufen. Diese ist für uns ein hohes Gut. Dennoch, oder gerade deshalb, sind wir alle aufgerufen, mit lauter Stimme gegen den Auftritt zu protestieren“, sagt Mirjam Schmidt, Landtagsabgeordnete aus dem Frankfurter Süden und Sprecherin für Kunst und Kultur der GRÜNEN Fraktion im Hessischen Landtag.

Nach der Pogromnacht 1938 waren mehr als 3000 jüdische Männer in der Festhalle zusammengetrieben und misshandelt worden, um dann deportiert zu werden. Das ist aber nur ein Grund, weshalb der Auftritt des Sängers an diesem Ort vollkommen unangebracht ist. „Dass sich Waters in seiner Bühnenshow einer an die nationalsozialistische Herrschaft angelehnten Symbolik bedient, ist belastend und verstörend. Ich kritisiere das aufs Schärfste“, so Mirjam Schmidt.

Im Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus ist die gesamte Gesellschaft gefragt. Mirjam Schmidt: „Es ist die Aufgabe einer jeden und eines jeden einzelnen, gegen Antisemitismus zu kämpfen. Wir dulden nicht, wenn er offen ausgesprochen oder impliziert wird. Wir dulden ihn nicht stillschweigend. Frankfurt muss zeigen, wo es steht. Droht die Verletzung von Menschen und Minderheiten, sind die Bürger*innen gefordert, Stellung zu beziehen und öffentlich zu protestieren. Als Bürgerin der Stadt Frankfurt protestiere ich deshalb gegen das Konzert von Roger Waters.“

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