Bildung und soziale Gerechtigkeit

Soziale Gerechtigkeit und „Bildung für Alle“ sind weitere Kernthemen meiner Politik. „In der Welt geht es immer ungerechter zu“ – das ist ein Satz, den wir alle fast täglich hören und beinahe ist er schon Normalität. Doch es darf nicht normal sein, dass wir in einer Welt von Ungerechtigkeit und Ungleichheit leben. Damit das soziale Gefüge in unserer Gesellschaft wieder besser funktioniert, muss das anders werden. Inzwischen lebt jedes siebte Kind von Hartz IV, die Altersarmut steigt und der Pflegenotstand wächst weiter, weil die Bezahlung dieser Berufsgruppe nicht der tatsächlichen Leistung der Menschen entspricht.

Wir alle müssen gemeinsam dafür sorgen, dass Kinder von Anfang an mit gleichen Chancen aufwachsen können. Das beginnt mit dem Besuch einer KITA oder eines Kindergartens. Es muss nicht nur möglich sein, dass jedes Kind einen Platz in einer solchen Einrichtung bekommt, sondern auch, dass der Personalschlüssel und die Qualität der Betreuung verbessert wird. Denn dort in den KITAS und Kindergärten wird der Grundstein für ein soziales Miteinander gelegt, das von Toleranz, Weltoffenheit und Neugier geprägt ist. Wer bereits Kindern die Chance nimmt, Teil der Gesellschaft zu werden, trägt später dafür die Rechnung.

Chancengleichheit bedeutet auch, dass Bildung an Schulen und Universitäten für jede und jeden möglich sein muss, unabhängig von sozialem Status, Ansehen oder finanziellen Möglichkeiten. Bildung ist ein Grundrecht, das jedem Menschen zusteht. Ich werde mich dafür stark machen, dass dieses Grundrecht mehr Anerkennung in unserer Gesellschaft findet.

Pflege ist eine weitere zentrale Frage des gesellschaftlichen Zusammenhalts geworden. Wir leben in einer Zeit, in der Menschen immer älter werden und es immer weniger Pflegekräfte gibt. Wenn wir gute Pflege auch in Zukunft sicher stellen wollen, müssen pflegende Angehörige mehr unterstützt und die Berufsgruppe der Pflegekräfte – auch in der Wahrnehmung der Gesellschaft – stark aufgewertet werden. Pflege ist viel wert – das muss sich auch in verbindlichen Personalvorgaben und besserer Bezahlung niederschlagen. Schweden könnte hierfür ein gutes Beispiel sein, wo Pflegekräfte nicht nur ein angemessenes Gehalt zu angemessener Arbeitszeit erhalten, sondern auch von einer breiten Gesellschaftsschicht sehr geschätzt werden. Wir müssen uns stärker an Modellen orientieren, die bereits erfolgreich funktionieren – der Pflegenotstand lässt es nicht zu, dass wir weiter abwarten und zögerlich handeln.