Struwwelpeter-Museum ist „Museum des Monats“:
Das Struwwelpeter-Museum ist „Museum des Monats“. Die Auszeichnung, die Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn am heutigen Freitag überreicht, will die Aufmerksamkeit auf die Arbeit der kleineren Institutionen der hessischen Museumslandschaft lenken.
Mirjam Schmidt, Frankfurter Abgeordnete und Sprecherin für Kunst und Kultur der Grünen Fraktion im Hessischen Landtag, freut sich: „Der Struwwelpeter gehört zu Frankfurt wie Apfelwein und Grüne Soße. Ich gratuliere dem Museum und seinen Mitarbeiter*innen, die so engagierte Arbeit leisten.“ Spielend können Kinder die Geschichten aus dem „Struwwelpeter“, die aufgrund der in ihnen geschilderten Erziehungsmethoden des 19. Jahrhunderts durchaus umstritten sind, neu entdecken. Dass die Geschichten feine Risse in der Fassade der bürgerlichen Welt zeigen, dürfte bis heute zu ihrem Erfolgsgeheimnis zählen. Ebenso die stark überzeichneten Illustrationen.
Struwwelpeter, Paulinchen oder Hans Guck-in-die-Luft sind echte Frankfurter*innen. Die Hauptrolle im Museum spielen sie allerdings nicht allein. Denn auch ihrem Schöpfer, Heinrich Hoffmann, ist es gewidmet. Der Arzt revolutionierte im 19. Jahrhundert die Psychiatrie, er wollte den Patienten ein würdiges Leben ermöglichen und setzte beispielsweise Kultur als Therapiemittel ein. „Hoffmann hat verstanden, wie wichtig Kultur für den einzelnen Menschen ist. Ebenso wichtig ist sie für das Zusammenleben in unserer gesamten Gesellschaft“, erklärt Schmidt. Mit seinem Ansatz sei Hoffmann seiner Zeit weit voraus gewesen. Seit gut zwei Jahren befindet sich das Struwwelpeter-Museum nun in der neuen Frankfurter Altstadt. „Es ist gut und wichtig, dass dieses Museum seinen Platz in der neuen Altstadt gefunden hat“, findet Schmidt. Als gemeinnütziger Integrationsbetrieb, in dem Menschen mit und ohne Beeinträchtigung beschäftigt sind, kann es Vorbild für andere Einrichtungen sein und setzt das geistige Erbe von Heinrich Hoffmann in der Gegenwart fort.