Frauen gehören ins Rampenlicht!

Internationales Frauen* Theater Festival von protagon e.V.:

Das Internationale Frauen*Theater-Festival (IFTF), das bis zum 19. September Performances, Workshops, ein Symposium, Live-Musik und Theater zeigt, will Projekte von Frauen auf die Bühne bringen und damit ihre Sichtbarkeit erhöhen. Das sind die Ziele der künstlerischen Leiterin des Festivals, Bárbara Luci Carvalho, die sie mit viel Leidenschaft, Ausdauer und Kraft verfolgt. „Mehr Sichtbarkeit von Frauen in Kunst und Kultur ist auch uns Grünen ein Herzensanliegen“, sagt Mirjam Schmidt, Frankfurter Abgeordnete und Sprecherin für Kunst und Kultur der Grünen Fraktion im Hessischen Landtag. Denn: Mann macht Kunst. Nicht Frau. Das ist auch im Jahr 2021 Alltag. Ob Theater, Kunstsammlungen, Filmproduktionen oder Konzerthäuser – in Deutschland sind Frauen in diesen Bereichen noch immer unterrepräsentiert. Und verdienen – wenn sie sich gegen alle Widrigkeiten als Künstlerin durchgesetzt haben – durchschnittlich über 20 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. In Hessen zeigt sich das gleiche Bild. Obwohl an den hessischen Kunsthochschulen bereits seit über einem Jahrzehnt mehr als die Hälfte der Studierenden Frauen sind.

Bárbara Luci Carvalho ist eine der besonders beeindruckenden Künstlerinnen in Hessen. Vor Kurzem erst wurde sie bei den Hessischen Theatertagen ausgezeichnet „für ihre herausragende Leistung als Künstlerin des Ensembles antagon theaterAKTion und als Künstlerische Leiterin des Internationalen Frauen* Theater Festival“. Ein Schwerpunkt ihres so wichtigen Engagements als Theatermacherin gilt Frauen: Denn sie arbeitet an einer nachhaltigen Vernetzung feministischer Projekte in Frankfurt, Rhein-Main, Deutschland und international. Das Internationale Frauen* Theater Festival hat einen feministischen und kollektiven Anspruch. Es ist Ergebnis eines Entwicklungsprozesses innerhalb kollektiver Strukturen und kollektiver Verantwortung. In diesem Jahr findet es zum fünften Mal statt. Das Motto lautet “Womxn Performing Selves”. Es steht für mehr Sichtbarkeit, Selbstbestimmung und Teilhabe von Frauen. In der Politik, in der Gesellschaft, im Alltag und auf der Bühne. Ein weiterer Fokus des Festivals liegt auf der Lage der Frauenrechte weltweit. Erstmals wird es auch Performances im öffentlichen Raum geben.

Um in Hessen auf dem Gebiet der Sichtbarkeit von Frauen in Kunst und Kultur ein Stück voranzukommen, gibt es ein neues Förderprogramm: die „Ottilie-Roederstein-Stipendien“. Diese richten sich allein an Künstlerinnen. „Es ist eine unserer wichtigsten grünen Errungenschaften in der hessischen Kulturpolitik. Mit diesen Stipendien wollen wir Vorbild sein und dazu beitragen, dass die tatsächliche Gleichstellung in Kunst und Kultur endlich vorankommt“, erläutert Schmidt. Das Programm richtet sich sowohl an etablierte und als auch an Nachwuchs-Künstlerinnen aller Sparten. Fünf Arbeitsstipendien sind darüber hinaus vorgesehen für Künstlerinnen, die sich in familiären Belastungen befinden. Diese – in Erinnerung an die Porträtmalerin Ottilie W. Roederstein ins Leben gerufenen – Förderungen werden von nun an jährlich vom Land Hessen vergeben.

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