Marbachbunker muss Kulturort bleiben!

Beratung im Kulturausschuss der Stadt Frankfurt:

Im September kündigte die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) den Mietvertrag für den Hochbunker im Marbachweg 295. Der Grund: Das Gebäude entspräche nicht den Brandschutzvorgaben. Jetzt müssen zum Jahreswechsel mehr als 120 Musiker*innen mit ihren Bands und Studios ausziehen – der Bunker soll verkauft werden. Am Donnerstag berät sowohl der Kulturausschuss der Stadtverordnetenversammlung als auch der Ortsbeirat 9 unter Anwesenheit der Musiker*innen über die Zukunft des Gebäudes.

Mirjam Schmidt, Frankfurter Abgeordnete und Sprecherin für Kunst und Kultur der grünen Fraktion im Hessischen Landtag, sagt: „Der Bunker im Marbachweg muss für Kunst und Kultur erhalten bleiben. Deshalb unterstütze ich die Bemühungen der Musiker*innen, den Marbachbunker auch weiterhin für Proben zu nutzen. Die Grünen im Ortsbeirat 9 haben dazu einen wichtigen Antrag gestellt, in dem sie fordern, dass die Stadt von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch macht und den Bunker von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben erwirbt, den Brandschutz ertüchtigt und das Gebäude anschließend den dort ansässigen Künstler*innen zur Verfügung stellt.“

Im Marbachbunker proben etwa 120 Musiker*innen, darunter Jugendliche und Necomerbands für die der Erhalt ihrer Probenräume besonders wichtig ist. Auch Musikunterricht findet statt. Würde der Bunker verkauft, um ihn zu Wohnungen umzubauen, wäre ein weiterer Ort für Musiker*innen verloren. „Der Druck auf freie Räume für Kultur ist groß, insbesondere für Bands. Gerade wo Kultur kleinteilig organisiert ist, also bei Probe- und Projekträumen, sind sie in einer wachsenden Stadt immer wieder von Gentrifizierung bedroht. Hier kann und muss die Stadt einspringen, denn all jene Orte und Angebote, die es uns ermöglichen Freiheit, Offenheit und Vielfalt miteinander zu leben, müssen zwingend erhalten werden“, sagt Mirjam Schmidt.

Generell ist es für Bands aufgrund der Lautstärke ihrer Musik schwierig, geeignete Proberäume zu finden. Andere Räume wie die im KulturBunker Höchst sind sehr stark frequentiert, daher wäre es wohl kaum möglich, dort Platz für die Bands aus dem Marbachbunker zu finden.

Mirjam Schmidt: „Nachdem bereits mehrere Bunker wie der Glauburgbunker oder der Bunker in der Freiliggrathstraße abgerissen wurden, sollte die Stadt im Marbachweg ihrer Verantwortung für Künstler*innen gerecht werden und ihnen dort weiterhin die Nutzung der Räume ermöglichen, die sich so gut für ihre Zwecke eignen.“

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